Vulkane in Costa Rica oder generell in Zentralamerika sind stets interessante Zielgebiete, da sie zu den vulkanisch aktivsten Regionen der Erde zählen. Hier schiebt sich die pazifische Platte unter die karibische Platte. Die geologischen Folgen sind als Naturmonumente zahlreich in Costa Rica in Form vieler teils aktiver Vulkane wie dem Arenal, dem Poás und Irazu zu bewundern. Auch heiße Quellen, Fumarolen und Solfataren in der Nähe der Vulkane sind Zeugen der ungeheuren Kräfte im Inneren der Erde.
Die Vulkane Costa Ricas im Überblick
Die Vulkane in Costa Rica lassen sich sehr gut besuchen. Viele sind gut erschlossen und einzelne können sogar von behinderten Menschen erlebt werden. Costa Rica befindet sich allerdings in den feuchten zentralen Tropen und im Regenwaldklimat und somit muss auf den Vulkanen in Costa Rica auch immer mit Sichtbeeinträchtigung durch Wolken und Nebel gerechnet werden.
Vulkan Poas
Der Vulkan Poas z. B., rund 20 km im Norden von Alajuela gelegen, rund 2.700 Meter hoch und sehr gut erschlossen, zeigt sich an rund der Hälfte der Tage eines Jahres in Wolken verhüllt. Fragt man die Leute, wann nun die beste Zeit zur Besichtigung ist, bekommt man widersprüchliche Angaben. So muss man es einfach versuchen und Glück haben.
Vulkan Arenal
Ähnlich ist die Situation am viel niedrigeren Vulkan Arenal in Costa Rica. Er ragt „nur“ 1.600 Meter über dem Meeresspiegel und zeigt seine komplette Spitze. In den vergangenen vier Jahren ist er jedoch zur Ruhe gekommen. Im vulkanologischen Sinne ist er aber hochaktiv und zählt immer zu den TOP 10 der aktivsten Vulkane der Erde!
Im Gegensatz zum Poas kommt man nicht auf seine Spitze hinauf, sondern muss sich mit dem Blick aus einigen Kilometern Entfernung begnügen. Aber das besonders Reizvolle dieses Vulkans in Costa Rica ist eben seine einmalig schöne Lage am Arenalsee und inmitten eines großen Regenwaldnationalparks.
Vulkan Turrialba
Sehr aktiv ist in den letzten Jahren der Vulkan Turrialba im östlichen Zentraltal. Mit 2.900 Metern ist er nur ein mittelgroßer Berg in Costa Rica. Leider ist er nicht oder zumindest im Moment nicht im Krater bereich zugänglich und somit muss man seine Rauchfahnen aus der Entfernung genießen – etwa von der Frühstücksterrasse der Orosi-Lodge im Kaffeedorf Orosi.
Vulkan Irazu
Etwas westlich vom Turrialba und besser erschlossen liegt der Vulkan Irazu. Mit rund 3.400 Metern ist er schon ein gewaltiger Brocken und an klaren Tagen kann man von der Spitze aus beide Ozeane sehen. Wie beim Poas kann man mit dem Auto fast bis an den Kraterrand fahren und braucht nur kurze Fußwege.
Barva und Rincon
Etwas beschwerlicher und nur mit Wanderungen ist der nahe Vulkan Barva zu erreichen. Er ist schon seit Längerem nicht mehr ausgebrochen, besitzt aber wunderschöne Kraterlagunen und es ist eben viel ruhiger. Wie anfangs schon erwähnt ist der Vulkan Rincon im Nordwesten des Landes, genauer in der Nähe der Provinzhauptstadt Liberia, einen Besuch wert.
Kleine Vulkankunde
Heiße Gase dringen an die Erdoberfläche und durch chemische Prozesse werden die Gesteine angegriffen. Es entstehen Ausblühungen in Form von z. B. Schwefelkristallen. Wenn nun heiße Gase aus dem Inneren der Erde auf Grundwasser treffen, so entstehen heiße Quellen oder auch, wie im Rincon de la Vieja Nationalpark, Schlammquellen. Wenn nun Magma an die Erdoberfläche tritt, so unterscheiden die Fachleute lineare und punktförmige Eruptionen. Lineare Eruptionen treten an Dehnungsspalten auf und punktuelle Eruptionen an kreisförmigen Förderschloten.
Generell unterscheidet man Vulkane in Schicht- und Schildvulkanen. Ein klassischer Schichtvulkan oder auch Stratovulkan genannt, ist der Vulkan Arenal. Er hat recht zähflüssige Lava und nur einen Schlot und so bildet sich der steile und symmetrische Kegel. Streng genommen sind die meisten der Vulkane in Costa Rica Schichtvulkane, nur weisen sie nicht immer die klassische Kegelform auf. Wie zum Beispiel der Rincon de la Vieja: Er hat mehrere Öffnungen des Schlotes mit mehreren Förderkanälen und so bildeten sich mehrere Krater. Im Falle des Rincons sind es zurzeit neun.
Das Gegenteil der Schichtvulkane in Costa Rica sind die Schildvulkane mit sehr dünnflüssiger Lava und somit ganz flachen Kegeln. Manche sind so flach, dass sie gar nicht mehr als Bergkegel wahrgenommen werden. Ihre Lava kann hunderte Kilometer weit fließen und dabei beachtliche Geschwindigkeiten erreichen. Das Gegenteil sind dazu die fast erkaltete und äußerst zähflüssige Lava z. B. des Arenals.