Die Reiher in Costa Rica gehören zu den Schreitvögeln – zusammen mit den Störchen, Ibissen und Löfflern. Reiher waten bei der Nahrungssuche (meist Fische, Amphibien und Insekten) vorsichtig durchs Wasser. Einige Arten, darunter der Schmuckreiher, besitzen ein feines Prachgefieder, das im 19. Jahrhundert bei Hutmachern sehr beliebt war. Lesen Sie alles Wissenswerte zu diesen facettenreichen Vögeln!
Kleine Reiher-Kunde
Viele Reiherarten leben gesellig, sodass man oft verschiedene Arten in Costa Rica beim Fressen, Ruhen oder Nisten gleichzeitig beobachten kann. Alle Schreitvögel haben in der Regel einen kurzen Schwanz, langen Schnabel und lange Beine. In der Zeichnung, Lebensweise und Größe gibts jedoch deutliche Unterschiede.
Viele Reiher haben sehr spezielle Nischen besetzt. Der Kuhreiher folgt z. B. den Weidetieren und frisst aufgescheuchte Insekten. Der “Nachtreiher” Kahnschnabel stellt nachtaktiven Fischen nach. Im Gegensatz zu den Störchen und Ibissen tragen Reiher im Flug den Hals nicht ausgestreckt, sondern S-förmig eingezogen, sodass der Kopf zwischen den Schultern liegt, woran man sie erkennen kann. Die Schreitvögel bestehen aus 5 Familien, 41 Gattungen mit 118 Arten.
Costa Rica ist das Land der Reiher
Mittelamerika und speziell Costa Rica ist sozusagen Reiher-Land. Denn allein hier leben rund 19 Reiher-Arten. Für ein Land so groß wie die Schweiz ganz ordentlich. Sie lassen sich gerade auf den beliebten Bootstouren perfekt beobachten und fotografieren. Übrigens, auch im Rahmen unserer naturkundlichen Rundreisen, bei der wir verschiedene Flüsse und Meeresgebiete befahren.
8 bis 10 der 19 Reiher-Arten in Costa Rica zeigen sich auf diesen Touren und auch bei weiteren Landwanderungen oder Exkursionen so regelmäßig, dass man einen Blick auf sie quasi schon „garantieren“ kann. Durch den jahrzehntelangen Schutz der Tierwelt und der fehlenden Bejagung haben gerade die Reiher in Costa Rica ihre Scheu verloren und so benötigt man keine Spektive oder Profikameras, um sie zu erleben.
Kurzbiografien häufiger Reiher-Arten in Costa Rica
- Mangrovenreiher: Ein großer Reiher mit getigertem Gefieder. Deshalb wird er auch im Englischen Tigerheron genannt. Er steht oft heimlich im Unterholz am Ufer und vertraut seiner Tarnung und ist ein Meister der Zeitlupenbewegungen. Der Hals wirkt seltsam verdickt.
- Blaureiher: Er ist wohl der grazile unter den Reiher in Costa Rica. Sehr schlank, relativ klein und im ersten Jahr sogar mit weißem Gefieder. Sonst und gerade in der Sonne stahlblau.
- Großer Blaureiher: Wie ein großer Graureiher oder Fischreiher bei uns in Eurasien. Der Unterschied sind nur die rostroten Hosen.
- Silberreiher: Er ist ja nun auch bei uns ein Europa eine regelmäßige Erscheinung. Der größte der weißen Reiher in Costa Rica.
- Schmuckreiher: Der mittlere weiße Reiher in Costa Rica. Mit schwarzem Schnabel und schwarzen Beinen, jedoch gelben Füssen. Mit denen imitiert er Würmer und überlistet so hungrige Fischchen.
- Kuhreiher: Der Rinderspezialist und der kleinste weiße Reiher in Costa Rica. Wie oben geschrieben trabt er an vielen Orten den Kühen oder Pferden hinterher.
- Grünreiher: Der Grünreiher ist der zweitkleinste Reiher in Costa Rica. Noch kleiner ist nur die seltene Amerikanische Zwergdommel. Aber so grün ist er gar nicht, wie sein Name eigentlich vorgibt. Ein allgegenwärtiger, kurzhalsiger und flug-gewandter geschickter Fischjäger.
- Kahnschnabel: Ihn sieht man meist als nachtaktiven Vogel schlafend oder ruhend in Gruppen in bestimmten Bäumen. Ab und zu lässt er seinen schimpfenden und charakteristischen Ruf ertönen. Sein Schnabel in einer Kahnform ist für Reiher in Costa Rica eher untypisch.