Interview: Herausforderung Inka Trail

Inka Trail nach Machu Picchu

Der größte Teil unserer kleinen Gruppe hatte sich bei dieser Peru Clasico Reise für den Inka Trail entschieden. Hier möchte ich nun die Erfahrungen der Reiseteilnehmerin Beatrice (Bea) festhalten. Sie hat den Inka Trail Trail “geschafft” und ich habe mich mit ihr ausführlich auf dem Rückflug unterhalten.

Stephan: Auf unserer Peru Rundreisen hat Du ja auch den Inka Trail gemacht. Wie ist denn der erste Tag gestartet? Wie setzte sich eure Gruppe zusammen?

Bea: Wir waren eine ganz stattliche Gruppe, mit zwei Familien, also 6 Leuten, und dazu eben 9 Trägern plus zwei Zusatzträger. Außerdem kam unser Wanderguide Mauro und “General”-Guide Fernando dazu. Somit 19 Menschen. Ein Bus brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung im Tal des Urubambas, wir verteilten ab 7 Uhr die Klamotten auf die Personen und gingen dann um 8 Uhr los. Das war alles noch ganz entspannt und die Landschaft grandios. 12 Uhr gab es dann Mittagessen, natürlich ganz frisch zubereitet und in mehreren Gängen. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass uns hier so eine Qualität mitten in der Natur und auch in mehreren Gängen geboten wird. Somit wurde mir auch ein wenig deutlicher, warum wir mit so vielen Helfern unterwegs waren. Es war ja eine Person schon dafür zuständig, die Gasflasche zu schleppen. Gegen 4 waren wir dann im Camp und die Zelte wurden aufgebaut und es gab erstmal ein Teetime mit frischem Popcorn und Cocablättern. 6.30 Uhr dann das Dreigangmenü. Toll! Insgesamt war dieser erste Tag vom Inka Trail gut zu machen gewesen.

Stephan: Das Camp war ja auf 2.900 m Meereshöhe. War das nicht zu kalt in den Zelten? Und wie ging es dann am 2. Tag weiter, der ja der anstrengendste Tag sein soll?

Bea: Allerdings war es recht frisch. Trotzdem waren wir gut vorbereitet und auch die Zelte und Isomatten waren schon ausreichend. Aber dadurch, dass es am Abend schnell kalt wird, verschwinden alle Leute nach dem Abendessen bald in die Schlafsäcke. Schadet aber auch nicht, da mit dem ersten Lichtstrahl wieder gewandert werden soll. Wir hatten wegen der Erzählungen auch mehr Angst vor dem 2. Tag. Er war aber gar nicht sooo schlimm. Nur die letzten 200 bis 300 Höhenmeter (wir mussten über 4.200 m) waren eine Qual. Es war aber immer wieder zwischendurch Zeit, mal zu verschnaufen, sich die Landschaft anzusehen, ein Foto von den Kolibris oder Orchideen zu machen.

Stephan: Also war der dritte Tag für dich die größte Herausforderung?

Bea: Ja. Er war mir insgesamt zu anstrengend. Den richtig sportlich durchtrainierten Wanderer mag es nicht so gehen, mir aber als Gelegenheitswanderer fiel dieser Tag schwer. Wir wanderten von früh bis spät und die Ankunft war fast im Dunkeln. Die Schwierigkeiten liegen auch in den Steinstufen. Sie sind sehr ungleich und das ermüdet.

Stephan: Wie hat sich denn das nicht so ganz gute Wetter ausgewirkt?

Bea: Och, das war kein Problem. Es hat nicht gestört. Sicher wäre ein wenig mehr Sonne nett gewesen, das kann man sich aber ja nicht aussuchen.

Stephan: Kannst du mir noch sagen, was jeder Wanderer selbst tragen muss und wie das mit den Toiletten ist?

Bea: Das ist echt gut geregelt. Jeder braucht nur sein Trinkwasser mitzunehmen. So einen Liter am Tag. Unterwegs gibt es aber auch die Möglichkeit, mal nachzutanken. Als Toilette habe ich das “Inkaklo”, also den Busch bevorzugt. Die Plumpsklo-Häuschen waren nicht sehr sauber und oft feucht. Es ist aber wohl auch kaum anders zu machen hier in der Wildnis.

Stephan: Was mich natürlich besonders interessiert: Habt ihr besondere Tiere und Pflanzen gesehen?

Bea: Das war ganz super! Anders als im noch höheren Land. Hier sahen wir viele Arten von Kolibris und Orchideen. Bambus, Lianen und viele Gräser. Auch wilde Truthähne habe ich fotografiert.

Stephan: Und dann seid ihr am 4. Tag um 3.30 Uhr aufgestanden, um die letzten Kilometer bis nach Machu Picchu vor Sonnenaufgang zu schaffen. Aber diesen Teil habe ich ja selbst  auch erlebt und daher brauche ich dich hierzu nicht näher zu befragen. Danke sehr!

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