Im Rahmen unserer Costa Rica Gruppenreise unternahmen wir im Frühjahr 2012 einen dreitätigen Kurztripp in den Süden nach Nicaragua. An der Grenze wurden wir mit unserer Zehnköpfigen Gruppe von unserem nicaraguanischem Guide Agosto empfangen. Die Grenzformalitäten erinnerten mich an die Prozeduren an der Innerdeutschen Grenze vor 1989. Aber dank Agosto, der ganz Nicaragua zu kennen scheint, waren wir in rund einer Stunde durch.
Pazifikküste von Nicaragua
Zunächst besuchten wir San Juan del Sur. Wohl der beliebteste Strandort in Nicaragua. Eine tolle Bucht – eingerahmt von schroffen Felsen, die mit Trockenwald und Säulenkakteen bestanden ist. Fast meinte man, hier in Nordspanien, in Santander, zu sein. Nur die Gebäude passten nicht so ganz. Wir nahmen nur einen Drink und verschafften uns eine Übersicht von einem beeindruckendem Aussichtspunkt.
Über Rivas nach Granada
Anschließend reisten wir nach Rivas. Es gab viele bunt bemalte Häuser und Kolonialbauten und wir ließen uns mit fünf Dreirädern oder Rickschas durch das Städtchen schaukeln. Eine wirklich schöne Variante einer Stadtrundfahrt, zudem man so auch durch die bunten Märkte fahren konnte.
Nach einem Mittagessen typisch nicaraguanischer Art fuhren wir die wenigen Kilometer auf erstaunlich guten Straßen nach Granada. Das ist die Touristenhauptstadt des Landes. Aber wir reden hier trotzdem von einem bescheidenen Tourismus. Zunächst gab es eine Bootsrundfahrt durch die Isletas. Das sind 365 kleine Inseln vulkanischen Ursprungs direkt im angrenzenden Lago Nicaragua. Auf einer Kutschfahrt später durch die historische Altstadt lernten wir viel über die bewegte Geschichte des Landes. Abends ging‘s auf die Partymeile. Hier gibt es zahlreiche, gute und preiswerte Lokale. Restaurants, Bars und Kneipen. Mit Außensitzplätzen, wie man es leider in Costa Rica selten erlebt. Diese Szene erinnerte mich dann wieder an Panajachel und Antigua in Guatemala.
Mangua, Vulkan Massaya und Insel Ometepe
Der kommende Morgen gehörte der Hauptstadt Managua und Agosto. Zum Thema Revulotion, Präsidenten und Parteienlandschaft wurden wir. Am späten Vormittag brachen wir die Stadttour ab und das Thema Vulkan war jetzt dran. Der Massaya Nationalpark war beeindruckend. Er ist nur einer von sehr vielen aktiven und wunderschön kegelförmigen Vulkanen im Land. Wer sich hierfür näher interessiert, der kann hier Wochen verbringen.
Weiter ging‘s dann nach Massaya, einer Stadt, die vom Kunsthandwerk lebt und nur wenige Kilometer vom Vulkan entfernt liegt. Wir erlebten einen wirklich bunten Indianermarkt.
Am späten Nachmittag hatten wir es dann doch eilig, nicht die Fähre zu verpassen, die uns auf dem riesigen Lago Nicaragua nach Ometepe bringen sollte. Dieser See ist siebenmal größer als unser Bodensee und die Insel Ometepe wie aus einer Kinderpuppenserie, Lummerland. Zwei Vulkane mit perfekten Kegeln von rund 1.600 m Höhe geben der Insel eine in der Draufsicht eine Achtform. Am Abend erreichten wir mit einer Fähre, der in den 90er Jahren in holländischen Groningen gebaut- und dann im Fährdienst zur Insel Schiermonnikoog eingesetzten wurde, den Hafen.
Besonderheiten der Insel Ometepe
Unser Hotel lag malerisch direkt an der Küste und hinter uns war eine der Vulkane. Fast in Alleinlage, denn die Insel ist auch nur dünn besiedelt und noch von viel tropischem Trockenwald bestanden. Am Strand versuchte ich dann morgens nach dem guten Frühstück zu begreifen, dass wir uns hier wirklich in einem See befanden. Denn die anderen Ufer waren nirgends auszumachen, der Wellengang entsprach eher dem eines Meeres und auch die Information meines Reiseführers, dass es hier in diesem Gewässer sogar Süßwasserhaie geben soll, machten es nicht einfacher. Insgesamt ein faszinierender Ort!
Agosto zeigte uns am Vormittag noch weitere schöne Orte auf dem Eiland; unter anderem eine natürliche Mineralquelle mit Badeplatz, weitere schöne und einsame Küstenabschnitte und auch ein Museum zur Geschichte der Region und seinen Bewohnern. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen mussten wir leider wieder zur Fähre und weiter zurück zur Grenze nach Costa Rica. Denn Agi von der Finca Cañas Castilla hatte uns Pizza aus dem selbstgemauerten Ofen versprochen. Es war für alle Mitreisenden ein beeindruckendes, aber wegen des dichten Programmes auch anstrengendes Erlebnis.
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