Wandern in Costa Rica: Das ist grundsätzlich eine tolle Idee. Und gerne unterstütze ich solche Vorhaben mit Rat und Tat. Aber um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich hier als langjähriger Reiseleiter der Schweiz Mittelamerikas mit einigen falschen Vorstellungen “aufräumen”.
Wandern oder Spazieren in Costa Rica?
Ganz Lateinamerika mit Ausnahme einiger Trails in Peru, Kolumbien oder natürlich in Patagonien ist kein Wanderland. Es gibt nur wenige Fernwanderwege oder markierte, beschilderte Wege wie in Europa. Das was man als “Wandern” hier in Europa bezeichnet, sind in diesen Ländern, besonders in den tropischen Bereichen, eher kleinere bis mittlere Trips. Also Tagestouren von wenigen bis einigen Stunden.
Nicht unbedingt aus der Sicht der körperlichen Herausforderung. Denn da gibt es schon anspruchsvolle Touren. Aber aus der Sicht der Erschließung mit Beschilderung und Einkehrmöglichkeiten. Geführte Trekkingtouren sind in vielen lateinamerikanischen Ländern durchaus ein großes Thema!
Selbst bin ich leidenschaftlicher Wanderer, aber so muss ich die Möglichkeiten gerade zum Wandern in Costa Rica eher als Spaziergänge bezeichnen. Was nicht abwertend gemeint sein soll. Es sind eher Standorttouren, in den Nationalparks oder Privatparks. Oder auch mal über eine wenig befahrene Schotterstraße. Hier gerade muss der Wanderfreund meist selbst aktiv werden und sich mit digitalem Kartenmaterial seinen Weg selbst bahnen. Das Klima der feuchten oder semifeuchten Tropen lädt nun auch nicht unbedingt ein zu Touren über 10 oder 15 km.
Die Ticos als Wanderer ?
Wandern in Costa Rica wird auch eher vom großen Teil der Bevölkerung belächelt. Auch in den Nachbarländern übrigens.
Da kommt so ein Tourist, also ein Millionario ins Land, zahlt für Flug und Reise ein Jahreseinkommen und dann will er zu Fuß laufen? Die Ticos (Costaricaner) selbst laufen keinen Meter. Für selbst kurze Strecken werden Fahrzeuge genommen; deshalb halten die Busse auch an jeder Mülltonne.
Wandern in Costa Rica v/s Naturerlebnis ?
Es steht also eindeutig das Naturerlebnis im Vordergrund. Das Erleben mit allen Sinnen. Beobachten mit dem Fernglas oder auf Fotojagd mit der Kamera. Im Hintergrund eher der sportliche Aspekt. Beim “Wandern in Costa Rica” erlebt man aber auch so viele Eindrücke, Tiere, Pflanzen, Landschaften, dass es wirklich nicht schade ist, einfach langsamer zu wandern und es mit 2 bis 3 km Stunden-“Leistung” zufrieden zu sein.
Auf unseren Natur-Rundreisen oder maßgeschneiderten Selbstfahrertouren steht “Wandern in Costa Rica” sehr oft in den Tagesbeschreibungen und Programmen.
Möglicherweise ist es Haarspalterei, dies nun als “Spaziergang” abzukanzeln. Aber ich denke es hilft, um eine bessere Vorstellung zu bekommen. Fragen Sie uns gerne intensiver dazu!
Diese Artikel interessieren Sie auch:
- Die beliebtesten Nationalparks in Costa Rica
- Die beste Reisezeit für Costa Rica
- Die Natur in Costa Rica