Lateinamerika ist ein bevorzugtes Reiseziel, wenn es um Reisen in die Natur geht. Kaum ein Großraum der Erde bietet so viel Abwechslung in Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt.
Wir als Lateinamerikaspezialist möchten hier eine ganz grobe Übersicht bieten, in welchen der besonders natur-touristisch relevanten Ländern was geboten wird. Diese kann eventuell erste Entscheidungshilfe für eine Urlaubsreise sein.
Reisen in die Natur: Ziele für Ornithologen
Zu allererst muss hier Costa Rica genannt werden. In kaum einem anderen Land lässt sich wegen des Artenreichtums und der guten Erschließung bequemer auf überschaubarer Fläche eine Reise mit Vogelschwerpunkt realisieren. Es ist wohl sicher unter den TOP 10 Birdingdestinationen auf der Welt. In Mittelamerika kann aber auch Panama mithalten. Hier können Reisen in die Natur mit geschichtlichen und technischen Bestandteilen garniert werden.
Ecuador bietet ebenfalls in einzelnen Bereichen eine gute Infrastruktur für Vogelfans. Immer mehr Lodges haben verstanden, was Ornis wünschen und bieten Hilfe durch geschulte Guides.
Kolumbien ist ein besonders bei den US-Amerikanern beliebtes Ziel. Das Angebot an guten Unterkünften nahe der relevanten Naturgebiete wird immer stärker ausgebaut.
Eher für Individualisten und in Sachen Birdwatching dann eher auf sich selbst gestellt ist man in Peru (Ausnahmen sicher in den bekannten Nationalparks wie Manu), Chile und Argentinien. Dadurch sind diese Länder nicht uninteressant für Reisen in die Natur, speziell Vögel. Nur hat sich hier eben noch keine Dienstleistungsbranche etabliert. Weil wohl die Entfernungen sehr groß sind und die Artenvielfalt nach Süden auch abnimmt.
Einzelne nicht alltägliche Arten im südlichen Südamerika sind aber sicherlich die Pinguine und Nandus.
Reisen in die Natur: Ziele für Säuger
Wer gerne Primaten erleben möchte, der muss nach Kolumbien, Peru oder Ecuador. Dort gerade an der Ostseite der Anden ist der Artenreichtum besonders groß und in vielen Amazonaslodges ist es möglich, mehr als nur zwei bis drei Arten gleichzeitig zu sichten.
Gute Bestände von zumindest vier Arten gibt es in ganz Mittelamerika auch. Gerade durch den lange währenden Schutz sind sie in Costa Rica am wenigsten scheu.
Faultiere, Gürteltiere, Ameisenbären, Pekaris oder gar die großen Raubkatzen sind überall gerade von Costa Rica bis Peru sporadisch zu sehen. Es gibt z. B. für den Jaguar nur wenige Orte, wo eine realistische Sichtungschance besteht. Der Corcovado in Costa Rica, der Manu in Peru, das Pantanal in Brasilien.
Reisen in die Natur: Ziele für Walbeobachtungen und Meeressäuger
Die besten Plätze sind sicher in Argentinien auf der Halbinsel Valdez oder in Chile, Patagonien. Auf Valdez kann man gleichzeitig Seelöwen und Seeelefanten sehen. Die
Pinguinkolonien sind etwas südlich. Aber auch auf Galapagos sind die Möglichkeiten sehr gut. In Mittelamerika sind vor der Pazifikküste Panamas und gerade Costa Ricas gleich mehrere Walarten wie Buckelwale sehr regelmäßig zu sichten und es werden gut organisierte Touren geboten.
Reisen in die Natur: Ziele für Landschaftsfreunde
Wer es schroff mag, der besucht Patagonien mit seiner Pampa, Anden, Gletscher und Seen. Es ist so eine Mischung aus Norwegen und Alaska mit dem Wetter von Frankreichs Bretagne.
Der Norden von Chile und Argentinien bietet Hochanden, Salzseen und aride bis semiaride Gebirgslandschaften in oft tollen Farben. Ebenso im Süden Perus. Das
Amazonastiefland und der unendliche Regenwald lässt sich am Besten in Ecuador besuchen. Hier bieten dazu gut ausgebaute Lodges alle Möglichkeiten und die Anreise ist überschaubar. Hochanden, Lagunenlandschaften mit Vulkanen können hier am Äquator im Land der Vertikalen mit in eine Urlaubsreise integriert werden.
Freunde von südseeähnlichen Palmenküsten werden am Ehesten in Kolumbien, Panama und Costa Rica fündig. Und hier sind dann auch die Wassertemperaturen sehr zum Baden geeignet. Das südliche Mittelamerika ist im Gegensatz zum nördlichen Teil dauergrüner und von gebirgigem bis hügeligen Charakter. Ab Nicaragua bis Mexiko werden erst Saisonregenwälder, dann Trockenwälder und Halbwüsten immer häufiger.