In der Küche in Argentinien zeigt sich der Einfluss der verschiedenen Einwanderergruppen aus aller Welt. Sizilianische Pasta, handgemachte Tallarines und die aus Kartoffelteig hergestellten Noquis (in Italia nennt man sie Gnocchi) konkurrieren mit Pizzas in allen erdenklichen Variationen. Die Beste ist die direkt auf der Steinplatte gebackene Pizza à la Piedra.
Aus der arabischen Küche, die sich über Andalusien, teils über Einwanderer aus Jordanien und Libanon insbesondere im Nordwesten Argentiniens verbreitete, kommen vor allem Süßspeisen und Leckereien, aber auch das Pollo al Taratur, Hühnchen mit einer Auflage aus Sesamkörnern und Mandelplättchen.
Küche in Argentinien: Fleisch und als Beilage Fleisch
Guisos (Eintopfgerichte) sind so wie in Spanien zu Omas Zeiten. Schließlich lassen die Namen vieler Vor- und Nachspeisen, wie der Ensalada Rusa (würziger Kartoffelsalat mit Mayo), Fiambre Alemán (herzhafte Pfannekuchen mit Salat, verschiedenem Käse und Rauchschinken belegt) oder Leberwürste und Apfelstrudel, die tatsächlich ihren Namen behalten haben, die Einwanderungsgeschichte aus Russland und deutschen Landen anklingen.
Maisgerichte in der Küche in Argentinien findet man hauptsächlich im Nordwesten des Landes, wo noch große Teile der Bevölkerung indianisch sind.
Küche in Argentinien: gewöhnungsbedürftige Zeiten
Das traditionelle Nachtessen in der Küche in Argentinien bestehen dahin gegen aus einem saftigen (jugoso) Filet- oder Rumpsteak mit Salatbeilage. Die rund 54 Millionen argentinischen Rinder liefern besonders gutes und BSE-freies Fleisch, weil die Tiere das Jahr über im Freien leben, wo sie bis zum Horizont Auslauf haben und ausschließlich das würzige Pampasgras fressen. Zu einem sogenannten Asado (Grillritual) ist in Argentinien überall die Gelegenheit.
Das Fleisch wird am eisernen Spieß nicht wie bei uns über, sondern vor und seitlich dem offenen Feuer gegart – ganz wie bei den Gauchos in der Pampa. In Nord- und Zentralargentinien wird eher Rind bevorzugt, und im Süden Argentiniens hauptsächlich Lammfleisch gegrillt.
Die Argentinier speisen für unsere Verhältnisse sehr spät zu Abend. In der Küche in Argentinien bekommt man vor 21 Uhr bekommt man kaum etwas. Ein Abendessen startet immer mit einer Entrada (Vorspeise).
Und der Hauptakt, der Plato Principal, besteht dann wahlweise aus einem Fleisch-, Fisch- oder Geflügelgericht oder eben auch Teigwaren. Der bunte Salat dazu, die Ensalada, muss meist gesondert geordert werden, ebenso wie die Guarniciones (die Beilagen).
Das sind oft Papas Fritas (Pommes), Papas aturales (Kartoffeln) oder die gerade wiederentdeckten Papas Andinas sein (Andenkartoffeln), wie sie von den Ureinwohnern geerntet wurden. Brötchen bringt das Personal unaufgefordert gleich zu Anfang.
Grillkultur vom Feinsten
Eine Spezialität der Küche in Argentinien, für die man sich etwas Zeit nehmen sollte, ist die Parrillada Criolla, eine am Holzfeuer zubereitete Speise mit Fleisch, Würsten, Kalbsbries, Nieren und anderen “Schlachtabfällen”. Die Platte wird oft auf einem Miniofen serviert, der die Stücke schön warm hält.
Zum Poste (Nachtisch) gibt es häufig Queso y Dulce (Käste und Süßes) oder Flan (Karamellpudding) mit Dulce de Leche (Süßes von der Milch) oder nur ein Helado (Eis) oder Ensalada de Frutas (Obstsalat).
Mittags findet man in der Küche in Argentinien “leichtere” Mahlzeiten, etwa ein Bife con Ensalada Mixta (Steak und Salat mit Tomate) oder auch eine Tortilla, die spanische Variation des Omeletts, auch Milanesas (dünne panierte Schnitzel) oder Hamburger auf Steakgrundlage, Lomitos, oder Tostadas de Jamón y Queso (Toast mit Schinken und Käse).
Das ausgefallene Frühstück
Das Frühstück ist nicht erwähnenswert. Die Gauchos trinken morgens ihren traditionellen Matetee und knabbern vielleicht noch maximal einen Kräcker aus der Tüte dazu. Im Hotel gibt es vor allem Kaffee, aber auch mal Tee, und dazu werden dann Medialunas (“Halbmonde”=Hörnchen) oder, wenn es gut läuft, Tostadas serviert.
Weiter kann man in Cafés und Bars aber immer ein Frühstück bestellen und ist dann dabei in bester Runde, wenn die Argentinier ab zehn Uhr ihren Brunch abhalten.
Vino Tinto und Co.
DAS Getränk zum Essen ist natürlich Wein. Argentinien ist der viert größte Weinproduzent der Welt. 65 % der Weinanbauflächen befinden sich in der Provinz Mendoza, 23 % dann noch in San Juan. Malbec ist die wohl typischte Rebsorte. Bier wird aber ebenfalls gerne zum Essen gereicht. Neben dem blonden Quilmes und Santa Fe kommen auch viele Importbiere vor.
Nach richtigen Fruchtsäften wird man leider immer ohne Erfolg fragen. Ja, im Supermarkt, da gibt es sie, aber in den Restaurants höchstens mal Orangensaft oder Pampelmusennektar. Getrunken werden eher die bekannten Limonaden oder Mineralwässer.
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2 Kommentare zu „Küche in Argentinien“
Ich war auch schon in Argentinien und fand das Essen wunderbar!
Hallo Herr Eichenlaub, danke für Ihren netten Kommentar. Wenn Sie möchten können wir zu dem Thema mal ein Telefongespräch führen. Herzlichen Gruss Stephan Martens , napur tours