Die Kultur von Suriname ist nicht vergleichbar mit anderen Ländern in Südamerika oder der Karibik. Sie spiegelt sich vor allem mit allen Facetten in seiner Hauptstadt Paramaribo wider, die man als echtes Museum bezeichnen kann. Historische Gebäude nehmen den Besucher mit zurück in eine Zeit, wo Holländer, Engländer, Franzosen, Spanier und Portugiesen hier weilten. Suriname wird heute nicht nur von den Stämmen der Amerindians und Maroons bewohnt, sondern auch von Menschen aus Ostindien, Japan, von Kreolen, Chinesen, Europäern und weiteren ethnischen Gruppen. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen, was im täglichen Leben immer präsent ist. Eine Moschee steht neben einer Synagoge, neben Nasi Goreng wird eine Roti Mahlzeit angeboten, es gibt typische kreolische Kaseko Musik oder chinesische Drachentänze. All das macht Suriname so einzigartig! In Paramaribo gibt es auch eine der ältesten jüdischen Gemeinschaften des amerikanischen Kontinents.
Unberührt und freundlich – ein Land mit enormer Biodiversität und einer der wenigen Flecken dieser Erde mit einem vollständig unverdorbenen tropischen Regenwald. Treffen Sie in im Inland von Suriname auf zwei authentische Kulturen.
Die Amerindiander von Suriname
Es gibt die Kultur der ursprünglichen Einwohner, den Amerindianer, die sich in fünf Stämme aufteilen. Jeder dieser Stämme hat seine eigene Sprache und eigene Bräuche. Die Amerindianer stellen ein insgesamt ein Trio dar: Es gibt die Wajanda und die Akurio aus dem südlichen Suriname, die auch Hochland-Amerindianer genannt werden. Sie lebten fast komplett isoliert über Jahrzehnte. Direkten Kontakt zu den Akurios gab es erst vor ca. 60 Jahren. Sie wurden entdeckt, wie sie noch wie in der Steinzeit lebten.
Bis zum 15. Jahrhundert waren die einzigen Einwohner von Suriname die Carib, Arowak und Warao Amerindianer. Ein anderer Stamm, die Surinen, bewohnten das Land noch früherm wurde aber vib den Caribs vertrieben. Man sagt, der Name dieses vertriebenen Stammes hat dem Land seinen Namen gegeben. Heute gibt es die Warao nur noch in Guayana und Venezuela. Die fünf Hauptstämme von Suriname sind die Caribs, Arowaks, Trios, Wajanas und Akurios.
Die Amerindianer von Suriname wurden lange Zeit in zwei Typen unterschieden: Die „Benedenlandse Indianen“ (Inland-Indianer) und die „Bovenlandse Indianen“ in den Küstengebieten und entlang der Flüsse. Die Küsten-Stämme (Caribs und Arowaks) waren fast immer in Kontakt mit der westlichen Kultur. Die Stämme im Inland (Trio, Akurio und Wajana) leben in den abgelegensten Gebieten Südamerikas und haben erst seit etwa 30 Jahre stetigen Kontakt mit der Außenwelt durch die Anwesenheit von Missionaren (was sonst).
Die Maroons in Suriname
Des Weiteren gibt es noch die Kultur der Maroons. Sie sind Nachfahren der Sklaven, die während der Zeit der Sklaverei entkommen konnten und sich dann im Hinterland des Regenwaldes ansiedelten. Die sechs existierenden Maroon Stämme spiegeln Unterschiede in ihrer Kultur und Sprache wider. Einige sprechen sogar Sprachen, die von den Yorubas und Bantoes aus Westafrika kommen.
Die Maroons sind direkte Nachfahren der Afrikaner, die während des 17. Jahrhunderts zumeist aus Westafrika kommend, der Sklaverei zum Opfer fielen. Noch heute gibt es einen großen Teil von Maroons, die in Dörfern an den Flussufern verteilt leben, nur wenige Kilometer vom Atlantik entfernt bis hinunter zur brasilianischen Grenze am Fuße des Amazonas sowie im Osten des Landes nahe der Grenze zu Französisch Guinea.
Es gibt sechs Maroon Stämme. Jeder hat seinen eigenen Anführer oder „Granman“ (Grand Chief). Es sind die Nduka (heute teils auch Aucaners genannt), Saramaka, Paramaka, Matawai, Aluku oder Boni und die Kwinti. Jeder der Stämme hat erfolgreich geschafft, sich seine Kultur afrikanischen Ursprungs zu bewahren einschließlich ihrer Sprachen. Während sich heute nicht genau sagen lässt, wann die Menschen zur Sklaverei nach Suriname gebracht wurden, geht man davon aus, dass es im frühen 16. Jahrhundert war. Bis heute konnten sich die Maroons ihre Traditionen bewahren wie sie einst von ihren Vorfahren vor 400 Jahren gelebt wurden.