Venezuela wird oft auch als „Botanischer Garten“ bezeichnet. Man findet von dicken Kakteen in über wunderschönen Orchideen bis hin zu Urwaldriesen eine unglaubliche Pflanzenvielfalt. Allein über 3.000 Arten von Orchideen lassen das Herz höher schlagen, darunter viele endemische Orchideen. Man findet etwa 25 Vegetationszonen in Venezuela vor, worin sich der Artenreichtum begründet. Hauptkategorien sind der Regenwald, Nebelwald, Laubabwerfender Wald und Savanne, Páramo sowie Mangrovenwald.
Im Orinoco-Amazonas-Gebiet trifft man auf immerfeuchten Regenwald. Neben bis zu 50 m hohen Baumriesen gedeihen hier Moose, Ficusarten und Aufsitzerpflanzen wie Bromelien.
Nebelwald findet man an den Berghängen zwischen 1.000 und 3.000 m Höhe. Der Baumbestand ist hier häufig mit Moosen, Farnen, Lianen und Bromelien besetzt. Dies lässt sich alles besnders gut im Henri Pittier Nationalpark erkunden.
Die wechselfeuchten Tropen, also die laubabwerfende Wald- und Savannenzone findet man an der Karibikküste vor, speziell nahe Puerto La Cruz, Barcelona, Cumaná und auf der Isla Margarita. Im Winter wirken die Gegenden eher karg, jedoch erlebt man eine wunderbare Blütezeit während der Monate April und Mai, wenn langsam die Regenzeit einsetzt.
Die Llanos del Orinoco bilden in Venezuela die wechselfeuchte Tropenzone. Man findet hier großflächige Tieflandebenen vor, die nur vereinzelt von Baumgruppen „unterbrochen“ werden. Markant in dieser Gegend ist die Mauritiuspalme, eine Fächerpalme mit silbrig schimmernden Blättern. Entlang der Flüsse gedeihen Galeriewälder und wirken wie Oasen im Gesamt-Landschaftsbild.
In den Landesteilen von Venezuela, die am längsten der Trockenzeit ausgesetzt sind, herrscht eine Dornensavanne vor. Dies ist größtenteils im Westen des Landes der Fall. Säulenkakteen, Dornenbüsche, Agaven und Kleinblattbäume prägen hier das Landschaftsbild.
Mangroven gedeihen hervorragend auf Schlickböden und in brackigen Salzwassern im Einflussgebiet von Gezeiten, wie man es im Orinoco-Delta vorfindet oder auch in einzelnen, geschützen Buchten der Westküste Venezuelas. In diesen Gegenden wachsen die sogenannten Weißen, Roten und Schwarzen Mangroven, deren spezielle Stelzwurzeln nur während der Ebbe sichtbar werden. In Zeiten der Flut wirkt alles eher wie ein überfluteter Wald.
Im Páramo findet man vor allem Kräuter, Gräser, Berglilien, Orchideenarten, Farne und Moose vor, dem Wind und der Kälte trotzen.