Ich habe eine dreiwöchige Rundreise durch Costa Rica mit dem Mietwagen unternommen und mir unterschiedliche Hotels angesehen und Touren ausprobiert. Gerne möchte ich Sie an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und von meiner Tour berichten.
Los ging es in San José
Begonnen habe ich die Costa Rica Rundreise in San José. Ich habe unsere Kollegen getroffen, mit denen wir zusammenarbeiten, ein wenig die Kaffeeregion im Zentraltal besucht und auch die Highlights der Hauptstadt angesehen.
Über das herrlich grüne Orosi Tal und den Tapanti Nationalpark ging es weiter an die Karibikküste nach Puerto Viejo de Talamanca. Hier habe ich eine gute Zeit verbracht. Das Wetter hätte besser nicht sein können und ich habe es genossen, morgens vor dem Frühstück gleich an den Strand zu gehen. Das Manzanillo Schutzgebiet und den Cahuita Nationalpark habe ich natürlich auch besucht und dabei schon viele Tiere wie Brüllaffen, Faultiere, Schlangen und Tukane entdeckt, die mir immer wieder gelegentlich über den Weg liefen.
Reise von Ost nach West
Danach ging es über Turrialba zum Rincon de la Vieja Nationalpark. Dort habe ich in Thermalquellen gebadet, bin zu zwei herrlichen Wasserfällen gewandert und war natürlich auch im Rincon de la Vieja Nationalpark unterwegs, um die blubbernden Schlammlöcher anzusehen. Es war eine herrliche Wanderung mit wenig Besuchern.
Über meinen Besuch in der Region La Cruz war ich besonders begeistert: Es war großartig, in dieser noch völlig untouristischen Gegend unterwegs zu sein. Dort habe ich eine Reittour in die Berge unternommen, wäre vor Angst fast gestorben, weil es mein erster Ausritt war und wir schon hier und da mal auf dünnen Pfaden am Abgrund entlang geritten sind, aber es war herrlich. Hier finden Sie mehr Infos zur Region La Cruz.
Entlang der Pazifikküste auf der Nicoya Halbinsel
Weiter ging es dann nach Sámara und Nosara, wo man immer wieder menschenleere Strände findet. Besonders zu erwähnen ist hier die schön Lagarta Lodge in Nosara. Man hat einen herrlichen Ausblick über die Küste und dem Hotel ist ein eigenes Schutzgebiet angeschlossen. Hier kann man eine Wanderung durch die Mangroven unternehmen. Zum Strand sind es ca. 15 Minuten zu Fuß, das Hotel hat aber auch einen netten Pool zum Entspannen!
Quepos & Manuel Antonio Nationalpark
Weiter ging meine Costa Rica Rundreise mit dem Mietwagen dann nach Quepos. Hier war ich zwei Nächte im Hotel „Si Como No“ – eine schöne Anlage, für meinen persönlichen Geschmack aber zu groß und unpersönlich. Eher empfehlen würde ich entweder das Hotel Villa Bosque (20 Zimmer), das nur 5 Minuten zu Fuß vom Eingang des Manuel Antonio Nationalparks entfernt liegt und in Strandnähe ist oder das Hotel Villa Romantica (15 Zimmer) nahe dem Zentrum von Quepos, sodass man abends noch einmal in der Stadt ausgehen kann.
Nachdem ich nun auch selbst im überlaufenen Manuel Antonio Nationalpark war, behaupte ich, der Besuch lohnt sich nicht. Klar hat er schöne Strände, aber das Schutzgebiet ist wie eine Insel. Es gibt keinen natürlichen Korridor mehr für die Tiere, die inzwischen schon so sehr an die Menschen gewöhnt sind, dass Affen einem die Sachen am Strand stehlen, wenn man nicht aufpasst. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich befürchte, würde man den Park mal für ein Jahr schließen, könnte vielleicht das ein oder andere Tier verhungern, weil es nach all den Fütterungen durch den Menschen nicht mehr weiß, wie es sich selbst Nahrung suchen soll. Ich fand es erschreckend …
Mein Highlight: Osa Halbinsel & Corcovado Nationalpark
Dann kam, muss ich sagen, das absolute Highlight meiner Reise: der Besuch der Osa Halbinsel im Südwesten von Costa Rica. Ich bin morgens mit meinem Mietwagen von Quepos nach Sierpe gefahren. Treffpunkt für Bootsfahrten ist dort das Restaurant Las Vegas. Ein Mann steht bereit, bei dem man seinen Mietwagen gegen Gebühr (6 USD / 24 Stunden) sicher parken kann. Dann wartet man auf den Bootstransfer zur Drake Bay (Bahía Drake). In der Regel fahren die Boote 11:30 Uhr ab.
Die Bootsfahrt geht zunächst durch das größte Mangrovengebiet Zentralamerikas. Für ca. 1 Stunde fährt man den Río Sierpe (Sierpe = Schlange) entlang, bis man das offene Meer erreicht. Hier kann es nun auf einmal etwas unruhig zugehen. Die Wellen im Mündungsbereich sind teils wild, sodass man auf dem kleinen Boot ganz schön durch geschaukelt wird. Dann sind es noch einmal ca. 20 Minuten bis zur Bucht. Unten befindet sich auch gleich der kleine Ort mit vielen Schlafmöglichkeiten, aber alles recht klein und übersichtlich.
Tesoro Verde Ecolodge
Ich habe in der Tesoro Verde Ecolodge geschlafen. Es ist ein Gemeindeprojekt, von dem verschiedene Menschen des Ortes Los Planes profitieren. Einziger Nachteil ist, dass die Lodge nicht am Strand liegt und man dorthin laufen muss oder eben ein Taxi nehmen kann. Aber die Lodge selbst liegt eigentlich wunderbar und man findet dort Ruhe inmitten schöner Natur. Die Zimmer sind einfach ausgestattet, mit Bett, Nachttisch, Ablage und Ventilator. Die Gemeinschaftstoiletten und -duschen befinden sich in einem separaten Gebäude, ein paar Schritte von den Zimmern entfernt.
Eine liebe Frau aus dem Dorf kocht, und das ganz hervorragend, zwei Schweizer helfen ebenfalls mit und noch zwei weitere Leute aus dem Dorf. Alle führen die Lodge mit viel Liebe und Hingabe und man fühlt sich sofort gut aufgehoben. Es können alle möglichen Ausflüge von der Lodge aus unternommen werden. Dies bezieht sich hauptsächlich auf verschiedene Wanderungen. Es gibt so einiges zu sehen, was sich auf den Grundstücken der Dorfbewohner befindet. So kann man schöne Wanderungen unternehmen, zahlt für die Sehenswürdigkeiten 5 USD Eintritt und unterstützt so den Lebensunterhalt der Dorfbewohner – eine super Sache.
Ausflug in den Corcovado Nationalpark
Weswegen die meisten Leute aber zur Osa Halbinsel fahren, ist der Corcovado Nationalpark. Man hat von der Bahía Drake zwei Möglichkeiten, den Nationalpark zu besuchen, denn es werden zwei Parkstationen angefahren. Die erste Station ist San Pedrillo. Mit dem Boot fährt man ca. 20 Minuten. Der Wald dort ist Primärregenwald und man wandert für mehrere Stunden auf Wegen durch den Park. Begleitet werden die Touren immer von einem zweisprachigen Guide (spanisch / englisch), der einem Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt gibt. Ein Picknick ist bei der Tour auch dabei. Am Nachmittag kehrt man mit dem Boot dann zurück zur Bahía Drake.
Der zweite Ausflug birgt höhere Chancen, Tiere zu sehen. Die Bootsfahrt dauert ca. 1,5 Stunden und man fährt zur Station La Sirena. Hier gibt es hauptsächlich Sekundärregenwald. Das bedeutet hier, dass es am Boden lichtere Flächen gibt, was es erleichtert, Tiere zu entdecken. Man sollte sich aber immer wieder darüber bewusst sein, dass der Nationalpark kein Zoo ist und aufgrund seiner Größe die Tiere auch an anderen Stellen sind, wo der Tourist gerade nicht entlangwandert.
Daher kann man nie versprechen, welche und wie viele Tiere man entdeckt. Ich habe dort drei verschiedene Affenarten sehen können (Kapuzineraffen, Brüllaffen und Totenkopfaffen, die es in Costa Rica nur hier und im Manuel Antonio Nationalpark gibt. Die sind wirklich sehr winzig und super süß anzusehen, während sie schnell durch die Bäume huschen. Ein Tapir hat gerade Mittagsschlaf gehalten, als ich dort war und es gab natürlich unzählige Vögel zu hören und viele auch zu sehen. Es ist gut, wenn man einen Guide mit geschultem Auge dabei hat, der einen darauf hinweist
Schnorcheln bei der Isla de Caño
Ich war zum ersten Mal in meinem Leben Schnorcheln – und was für ein Erfolg. Noch immer denke ich, es kann gar nicht wahr sein, wie viele Fische in den unterschiedlichsten Farben ich gesehen habe. Einfach unglaublich! Das biologische Reservat auf der Isla de Caño ist geschlossen und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Das ist aber vielleicht nicht unbedingt ein Verlust, denn im Corcovado Nationalpark sieht man sowieso viel mehr als auf der isolierten Insel!
Aber das Schnorchel- und Tauchgebiet vor der Insel ist wirklich große Klasse. Die Schnorchelausrüstung ist im Ausflug eingeschlossen. Also hieß es nur noch Flossen, Brille und Schnorchel anlegen und ab ins Wasser. Nachdem ich ins erfrischende Nass getaucht bin, war direkt unter mir ein riesiger Fischkegel. Ich habe das ja schon im Fernsehen gesehen, aber so live … ich konnte es kaum fassen. Brillant sah das aus, eine perfekte Formation der Fische. Und rings herum viele kleinere und größere Fische in allen möglichen Farben und Mustern. Auch zwei Meeresschildkröten sind an mir vorbeigeschwommen und einen Riffhai konnten wir auch entdecken. Die Sicht ist natürlich von den Wetterverhältnissen abhängig und auch von Ebbe und Flut. Ich hatte einfach super Glück mit dem Wasser und der Strömung. Es war ein unvergessliches Erlebnis für mich!
Auch schön beobachten kann man die Roten Aras. Es gibt einen bestimmten Mandelbaum, dessen Früchte eigentlich nur die Roten Aras hier knacken können, sodass sie dort dann auch häufig zu sehen sind, und immer zu zweit. Ich wusste gar nicht, wie groß die sind und so schön bunt! Ganz toll! Leider ging die Zeit in Los Planes viel zu schnell vorbei. Am liebsten wäre ich dort geblieben und hätte noch im Projekt mitgeholfen. Es gibt immer etwas zu tun. Der Ecolodge angeschlossen ist ein Waldgebiet, das nun auch zu einem Naturlehrpfad erweitert wird. Auch hier kann man eine gemütliche Wanderung durch den Primärwald machen und die Bäume erkunden. Größere Tiere sind hier wohl eher selten zu sehen. Aber auch die Baumriesen sind beeindruckend!
Uvita und Marino Ballena Nationalpark
Nach meiner Rückkehr nach Sierpe habe ich mein Auto wieder übernommen und bin weiter nach Uvita gefahren zur Finca Bavaria, ebenfalls ein herrliches Plätzchen mit tollem Blick auf den Ozean und auch nur 6 Zimmern. Das Standard Doppelzimmer inkl. Frühstück kostet bei uns 80,- Euro (pro Zimmer). Wer mit dem Rucksack unterwegs ist und was preisgünstigeres sucht, dem kann ich das Hostel Flutterby empfehlen, nur 5 Minuten zu Fuß vom Strand entfernt. Ein Schlafplatz kostet hier ab 12 USD. Von hier aus habe ich auch die Walflosse besucht, eine natürliche Sandbank, die in Form der Schwanzflosse eines Wals ins Meer hinausragt.
Bei Ebbe kann man dort aufs Meer hinauslaufen – echt cool! Gute Fischspezialitäten zu moderaten Preisen gibt es im Restaurant Los Troncos. Für den gehobenen Anspruch an die Unterkunft empfiehlt sich ebenfalls das Hotel Cristal Ballena. In der Nebensaison (Mai bis Mitte Dezember) gibt es das Doppelzimmer für 90,- Euro pro Person inkl. Frühstück. Die Qualität im Restaurant ist Spitzenklasse! Das Hotel ist in österreichischer Hand.
Zurück nach Alajuela über Monteverde & Arenal
Auf dem Rückweg meiner Costa Rica Mietwagenreise nach Alajuela habe ich noch Zwischenstopp in Monteverde gemacht. Hier können wir die Arco Iris Lodge empfehlen, die relativ zentral in Santa Elena liegt. In der Nebensaison (Mai und Juni sowie September und Oktober) kostet das Doppelzimmer inkl. Frühstück 40,- Euro, Mindestaufenthalt sind 2 Nächte. Hier gibt es unzählige Aktivitäten, aus denen man wählen kann.
Um meinen Kollegen Stephan zu treffen, der gerade mit einer kleinen Gruppe durch Costa Rica reiste, bin ich noch für eine Nacht zum Arenal See gefahren. Hier war ich auch schon im letzten Herbst und die Ceiba Tree Lodge ist nach wie vor ein großartiger Platz, um in der Natur zu sein, Vögel zu beobachten und einen herrlichen Blick über den See zu genießen. Das Doppel-Standard-Zimmer inkl. Frühstück gibt es ab 30,- Euro pro Person.
Die letzte Nacht haben in in Alajuela in Hotel Buena Vista verbracht. Vorteil: Das Hotel bietet zwischen 5 und 23 Uhr einen kostenlosen Flughafen-Shuttle-Service an.
Fazit meiner Reise: Ich habe meine Costa Rica Mietwagenreise in vollen Zügen genossen …
… auch wenn es mit all den Terminen manchmal etwas stressig war. Es ist ein tolles Land mit sehr freundlichen Menschen und ich werde bestimmt nicht das letzte Mal hier gewesen sein!
Mein Dank gilt an dieser Stelle unseren Partnern vor Ort, die mir diese Reise mit ermöglicht haben und Unterkünfte und Termine für mich arrangiert haben. Pura Vida! Natürlich auch ein großes Dankeschön an alle Hotels, die mich kostenlos haben übernachten lassen, mir bereitwillig verschiedene Zimmer und die Hotelanlagen gezeigt oder mich auch hier und da zum Essen eingeladen haben! Das macht es mir zukünftig sehr viel leichter, Empfehlungen auszusprechen und Tipps zu geben! Und natürlich auch Danke an Adobe Rent a Car, die mir für die Zeit meines Aufenthaltes einen Mietwagen zur Verfügung gestellt haben. Ich kann Euch uneingeschränkt empfehlen: super Autos & ausgezeichneter Service!
Also, wer ausführliche Beratung bei der Planung seiner Costa Rica Rundreise benötigt oder Tipps braucht – wir helfen gerne mit vielen Infos aus erster Hand!