Die Kolonialstadt Cuenca mit ihren 350.000 Einwohnern verbindet althergebrachte Traditionen mit modernem Leben. Auf einem Spaziergang durch die Altstadt kann man die wunderbare Architektur genießen und sich ein wenig vom bunten Gewusel treiben lassen.
Stadtrundgang durch Cuenca
Die geschichtlichen Einflüsse der Stadt sind heute noch spürbar. Einst von Cañaris besiedelt, herrschten anschließend die Inka über die Region. Später kamen dann natürlich die spanischen Eroberer und im 19. Jahrhundert trafen über 2.000 Jesuitenmönchen in Cuenca ein, deren Einflüsse im Dekor vieler Decken und Wände heute noch sichtbar sind. So findet der Reisende hier ein buntes Mosaik an Kultur und Historischem.
Wer Lust hat, kauft sich ein Ticket für die Hop-On/Hop-Off Busse und erkundet auf diese Weise Cuenca. Die Busse halten an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wo man Aussteigen und später wieder zusteigen kann. Wer gut zu Fuß ist, sollte aber lieber einfach durch die Straßen mit ihren vielen kleinen Märkten und Plazas schlendern. Wen Kirchenbauten interessieren, der kommt in Cuenca sicher nicht zu kurz, denn diese gibt es fast an jeder Ecke.
Starten Sie Ihren Spaziergang an der Iglesia de Santo Domingo an der Ecke Padre Aguirre und Gran Colombia. Sie zählt zu den repräsentativsten Kirchen Cuencas und wurde im neoklassischen Stil erbaut in den Jahren, nach der spanischen Stadtgründung. Dann gehen Sie eine Straße runter und biegen rechts ab in die Simon Bolívar. Nach fünf Kreuzungen gelangen Sie zur Iglesia de San Sebastian. Zwei ansehnliche Kuppeln prägen den Bau, welcher der „Heiligen Jungfrau vom Schnee“ gewidmet ist. Gleich um die Ecke bei der Straße Coronel Talbot und Mariscal Sucre liegt das Museum der Modernen Künste. Es ist in einem alten Kloster untergebracht und zählt zu den meistbesuchtesten Museen der Stadt.
Laufen Sie nun hinunter zum Flussufer. In der Calle Large treffen Sie bald auf das Museo del Sombrero. Hier erfahren Sie mehr über die Herstellung der berühmten Strohhüte, veranschaulicht durch jahrhundertealte Arbeitsgänge und Fertigungsprozesse. Natürlich sehen Sie hier auch eine große Anzahl an Panama-Hüten, die Sie erwerben können, ohne dass sie Ihnen aufgedrängt werden. Gehen Sie runter zum Fluss. Ein schöner Spazierweg führt Sie direkt entlang des Río Tomebamba. Dort spazieren Sie immer weiter bis zu den Ruinas de Todos los Santos. Es ist ein archäologisches Monument, in dem die Kulturen der Cañari, der Inka und der Spanier miteinander verknüpft sind.
Wenn Sie Informationen über die ethnischen Gruppen Ecuadors suchen, gehen Sie hier noch ein Stück die Calle Larga weiter und gelangen zum Museo Pumapungo. Wenn nicht, gehen Sie von den Ruinen zurück zur Puente Roto und dort die Treppen hinauf. Links in der Calle Large sehen Sie dann schon die Iglesia de Todos los Santos. Daran vorbei kommt hinter der nächsten Querstraße das interessante Museo de las Culturas Aborigenes. Wenn die Tür zu ist, klingeln Sie! Es kommt sofort jemand und lässt Sie rein. Der Eintritt kostet 4 USD und das Museum zeigt über 5.000 Stücke präkolumbischerKeramik sowie Metallwerkzeuge. Ein kleines Heft mit weiteren Infos wird Ihnen für den Rundgang mit auf den Weg gegeben.
Am Museum vorbei kommt rechts hoch die Staße Hermano Miguel mit dem Museo de las Conceptas (mit religiösen Reliquien aus vier Jahunderten) und das Museo de la Identidad Cañari, mit Zeugnissen der Cañari Kultur (500 – 1.550 nach Chr.). Der Straße weiter folgend gelangen Sie nun wieder auf die Mariscal Sucre und bieten dort links ab. Nach zwei Querstraßen sehen Sie schon die Alte Kathedrale, eine frühkoloniale Adobe-Kirche aus den spanischen Gründertagen. Dahinter liegt der grüne Parque Abdón Calderón. Setzen Sie sich hier einfach auf eine Bank und schauen Sie dem bunten Treiben der Leute zu. Gegenüber der Alten Kathedrale liegt der gewaltige Bau der Neuen Kathedrale, mit Platz für 10.000 Gläubige. Das riesige Gewölbe ist aus hellem Alabaster und rosafarbenem Marmor. Dazu gibt es drei himmelblaue Mosaikkuppeln, die das Gewand der Stadtheiligen symbolisieren. Über dem Altar sehen Sie eine von Säulen gestützte, frei stehende, vergoldete Halbkuppel. Um die Ecke steht noch die Iglesia Carmen de La Asunción, eine blau getünchte Karmeliterkirche mit Kloster, das der Öffentlichkeit jedoch verschlossen bleibt. Hier endet dann auch der Stadtrundgang.