Otavalo – Ausflug ins Hochland Ecuadors

Meerschweinchensee Ecuador
Lagune Cuicocha bei Otavalo

Was wäre eine Ecuador Reise ohne den Besuch von Otavalo im Hochland. Der kleine Ort ist vor allem bekannt für Südamerikas bedeutendsten indigenen Markt. An der Plaza de Pochos und den angrenzenden Straßen sprießen die Verkaufsstände am Samstag Morgen am 8 Uhr förmlich aus dem Boden.

Markt von Otavalo & weitere Sehenswürdigkeiten

Von Souvenirs über Tücher, Kleidung, bunte Stoffe, tolle Hängematten und sogar Haushaltswaren ist hier alles zu haben, was das Shopping-Herz begehrt. Für Besucher, die gerne Handeln, ist es ein idealer Ort, um das ein oder andere Schnäppchen zu schlagen. Man sollte aber auch nicht unverschämt werden bei der Handwerkskunst. Wen die traditionellen Webarbeiten besonders interessieren, der sollte das Museo de Tejídos El Obraje besuchen. Hier kann man sehen, wie einst gewebt wurde und anhand von Beispielen mehr über die einzelnen Arbeitsschritte von der rohen Wolle bis zur fertigen Decke erfahren.

Markt von Otavalo
Bedeutendster indigener Markt Südamerikas in Otavalo

Unterkünfte in Otavalo & Umgebung

Wenn Sie zentral wohnen möchten, empfehle ich Ihnen das Hostal Doña Esther. Es ist ein hübscher Kolonialbau mit schönem Patio und viel Atmosphäre. Das angeschlossene gemütliche Restaurant kann ich ebenfalls empfehlen. Selbst der Wein ist nicht so teuer. Man kann gut den Hauswein bestellen. Das besondere ist sicher der große Holzkohleofen für die selbstgemachten Pizzen – sehr lecker!

Wer nicht mitten im Geschehen, aber auch nicht ganz ab vom Schuss sein will, dem kann ich das schöne Las Palmeras Inn empfehlen. Es liegt außerhalb des Ortes, aber in 20 Minuten erreicht man auch zu Fuß das Zentrum. Mit dem Taxi geht es natürlich auch. Die 150 Jahre alte Hacienda hat wirklich ein tolles Flair und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Zimmer haben einen kleinen Kamin und auch der Garten lädt zum Verweilen ein. Ein schöner Ort, um ein wenig auszuspannen und guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung.

Mein Favorit in der Umgebung von Otavalo ist die Hacienda Cusín. Schon bei der Ankunft ist man von der herrlichen Anlage einfach angetan. Das gleiche gilt leider für den Preis, der eher am oberen Ende angesiedelt ist. Aber wenn man sich hier was richtig Gutes gönnen möchte, sollte man zwei Übernachtungen auf der über 400 Jahre alten Hacienda durchaus in Erwägung ziehen. Der Hotelmanager ist übrigens der gleiche wie im Las Palmeras, sodass man an beiden Orten sehr gute Qualität erwarten darf.

Zu guter Letzt möchte ich hier noch die Hostería Hacienda Pinsaquí erwähnen, die einen ebenfalls in andere Zeiten zurückversetzt. Auch hier gibt es einen herrlichen Garten zum Spazierengehen und Entspannen. Die Zimmer sind geräumig und man fühlt sich schnell wohl.

Ausflug zur Laguna Cuicocha

Laguna Cuicocha

Wenn Sie sich gut in Quito oder Otavalo akklimatisiert haben, mindestens zwei bis drei Tage, sollten Sie die schöne Wanderung entlang des Kraterrandes der Laguna Cuicocha unternehmen. Man kann zwar um die ganze Lagune laufen, aber der Wanderweg „Sendero Las Orquideas“ geht eigentlich nur zu zwei Dritteln um den sogenannten „Meerschweinchensee“ herum, wie Sie dem Foto entnehmen können. Er ist 14 km lang und verläuft in Höhen zwischen 3.100 und 3.450 Metern über dem Meeresspiegel. Im Reiseführer hatte ich gelesen, dass der Wanderweg auch für Kinder geeignet ist. Irgendwie führte das zu der Vorstellung, die Wanderung sei nicht weiter schwierig. Nun ja, ich wurde eines besseren belehrt 😉

Gestartet bin ich am Informationszentrum bei herrlichem Wetter. Die Anstrengungen, auch wenn man unterwegs ins Zweifeln kommt, lohnen sich, denn die Aussichten sind einfach grandios. Man kann die Wanderung auch gut allein machen. Sich zu verlaufen, ist unmöglich. Nur lustiger ist es vielleicht zu zweit. Und man sollte auf jeden Fall mindestens 2 Liter Wasser mitnehmen (pro Person!). Ich habe 5 Stunden gebraucht und war dann froh und auch stolz, als ich endlich auf die Straße traf, die zurück zum Informationszentrum führte.

Die Fahrt mit dem Taxi von Otavalo zur Laguna kostet 14 USD  (pro Strecke) und am besten lässt man sich am Ende des Senderos wieder einsammeln – besser nach 5 Stunden, damit unterwegs kein Stress aufkommt.

Ausflug in die Lederstadt Cotacachi

Wenn Sie ein Freund von Lederwaren sind, dürfte Sie das Andenstädchen Cotacachi interessieren. Es liegt ca. 17 km nördlich von Otavalo. Hier ist besonders die Straße 10 de Agosto einen Besuch wert, wo sich ein Ledergeschäft ans nächste reiht. Über Taschen, Stiefel, Röcke und Gürtel werden Sie hier einfach alles aus Leder finden. Sehenswert ist auch das Kolonialhotel „Land of the Sun“ und das ethnographische Museum nebenan. Am von Palmen bestandenen Dorfplatz steht eine beeindruckende Kolonialkirche. Cotacachi hat sich durch beispielhafte partizipative Demokratie, eine gelungene Selbstverwaltung und Verbesserung der Lebensbedingungen  hervorgetan, die im Jahr 2000 mit dem Dubai International Award ausgezeichnet wurde. Und von der UNESCO gab es dann zwei Jahre später den Städtefriedenspreis.

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