Der Titicacasee ist der höchste beschiffbare See der Erde in Liegt zwischen Peru und Bolivien. Der Besuch der Schilfinseln der Uros und deren freundlichen Bewohnern, die sich bis heute ihre Kultur erhalten haben (mitunter wegen der Touristen), ist ein besonderes Erlebnis. Aber auch die für diese Höhe ungewöhnliche Flora und Fauna kann einen überraschen. Lesen Sie hier also ein wenig mehr über diesen interessanten Ort auf peruanischer Seite.
Durch die Puna zum Titicacasee
Für viele Reisende der klassischen Route über Lima und Arequipa ist der Titicacasee das Tagesziel, nachdem man den Colca Canyon oder eben Arequipa verlassen hatten. Zu erreichen ist er ebenso von Cusco aus (per Zug oder mit dem Touristenbus) oder aber per Flugzeug aus Arequipa oder Lima. Kommt man aus Westen über die endlose Puna gefahren, so vermutet man in dieser Landschaft nicht unbedingt einen See, der dreizehn Mal größer ist als unser Bodensee. Sicher, unterwegs gibt es auch in abflusslosen Gebieten immer wieder Lagunen, auch mit den interessanten und typischen Hochlandvogelarten, aber ein ganzes Meer in dieser Höhe von rund 3.800 Metern erscheint jedem Reisenden doch ungewöhnlich. Sie reisen also nach Puno, einer eher schmucklosen Stadt direkt am Titicacasee-Ufer. Auf der anderen Seeseite liegt schon Bolivien. Von Puno aus sieht man nicht ganz über den Titicacasee, sondern zunächst auf eine überschaubare, schilfbestandene Bucht.
Wer am Nachmittag anreist, kann anschließend noch einen Bummel durch das Zentrum machen und später dann in zünftiges Restaurant einkehren.
Schilfinseln der Uros auf dem Titicacasee
Widmen Sie mindestens einen ganzen Tag dem Titicacasee. Zunächst sollte man meinen, im Hafen von Puno herrscht das große Chaos. Aber der erste Eindruck täuscht, denn trotz der vielen Menschen, Touristen und Boote geht hier alles geregelt ab. Keiner drängelt oder ist unhöflich oder hektisch.
Aus dem Hafen raus entdeckt man schnell mit dem Fernglas einige Vögel, die der Vogelkundler vielleicht schon in seinem Peru-Bestimmungsbuch gesehen hat, aber eben noch nicht in Natura.
Die Schilfinseln der Uros (-Nachfahren) sind das erste Ziel der Tagestouren. Es ist DAS Touristenziel, aber dennoch einen Besuch Wert und spannend. Mehrere tausend Indigenas leben hier auf schwimmenden Inseln mit, und von dem See. Sie hätten sicher ihre traditionelle Lebensweise ohne Touristen schon aufgegeben. So aber erhalten sie sich ihre Kenntnisse und Kultur noch längere Zeit. Das hier ist schon eine Art lebendiges Freilichtmuseum. Jedenfalls ist es nicht nur eine Kuriosität, sondern eine höchst ungewöhnliche und naturnahe Lebensweise in dieser aquatischen Welt.
Strickende Männer auf der Insel Taquile
Weiter geht die Fahrt dann nach diesem “Landgang” zur Insel Taquile. Sie ist rund 6 x 2 km groß und liegt mitten im Titicacasee. Die Fahrt ist wunderschön, an Steilufern und kleinen Siedlungen vorbei und bei strahlendem Sonnenschein weit hinaus auf den sehr ruhigen und hier draußen auch klaren See. Das Boot tuckert einschläfernd monoton mit geschätzten acht Knoten gen Osten und man erreicht nach rund zweieinhalb Stunden das gebirgige Eiland.
Wegen des ausgleichenden Seeklimates, wachsen hier auch in dieser sonst nachtfrostigen Höhe, noch Büsche und Bäume, ja sogar Kartoffeln in 25 Sorten!
Diese Insel Taquile ist besonders für ihre strickenden Männer und die Trachten der Einwohner bekannt und auch schon in die Liste der Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. Hier hat man rund drei Stunden Zeit, die Insel im Rahmen einer Wanderung von einer Seite zur anderen zu erkunden. Bei einer Familie ist man zum Forellenessen eingeladen/angemeldet, denn die gedeihen hier in dem kalten, klaren Seewasser besonders gut. Es ist ein ganz unvergessliches Mittagessen. Bei schönem Wetter rund 150 Meter über dem See, hat man einen traumhaften Postkartenblick. Dazu gibt es frischen Kräutertee aus dem Garten der Gastfamilie. Nach der in dieser Meereshöhe doch sehr anstrengenden, kleinen Wanderung sammelt das Boot die Besucher auf der anderen Inselseite wieder ein und steuert zurück nach Puno.
Trotz der ungewohnten Höhe, die einigen Reisenden doch ganz schön zu schaffen macht, ist der Besuch auf dem Titicacasee bei den Uros und den Bewohnern der Insel Taquile ein besonderes Highlight.
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