Geschichte Panamas
Auf dem Gebiet des heutigen Panama entwickelte sich die Kultur der Chichba, die sich durch hervorragende Goldschmiedekunst und Architektur, aber auch durch Kenntnisse in anderen Bereichen auszeichnete.
Der erste Europäer, der die Küsten des Landes erforschte, war der spanische Entdecker Rodrigo de Bastidas, der 1501 den ersten Hafen Panamas gründete und ihn auf den Namen El Escribano taufte. Ein Jahr später erkundete Christoph Kolumbus auf seiner vierten Reise die Küstenstriche eingehender.
Eroberung durch die Spanier & Unabhängigkeit
Im 16. Jahrhundert wurde das Gebiet vollständig von Spanien erobert und entwickelte sich zum Zentrum des spanischen Handelsmonopols. 1717 wurde Panama dem Vizekönigreich Neugranada angegliedert und 1821 erklärte das Land seine Unabhängigkeit von Spanien, um sich zuerst freiwillig Großkolumbien und später der Republik Kolumbien anzuschließen.
Unzufriedenheit mit dieser Union führte jedoch im 19. Jahrhundert zu einer Reihe von Aufständen, da Panamas Stellung als geopolitisches Zentrum und Schnittpunkt der Handelsrouten schwächer wurde.
Am 3. November 1903 erklärte Panama als Reaktion auf die Weigerung des kolumbianischen Senates, den Vertrag über den Panama-Kanal mit den USA zu ratifizieren, seine Unabhängigkeit und wurde drei Tage später von den Vereinigten Staaten als souveräner Staat anerkannt.
1904 entwarf eine verfassungsgebende Versammlung die erste Verfassung Panamas, 1914 wurde der Panama-Kanal eröffnet. Arnulfo Arias, der 1940 zum Präsidenten gewählt worden war, wurde 1941 wegen seiner Bevorzugung der Achsenmächte des Amtes enthoben und Panama trat 1942 an der Seite der Alliierten in den 2. Weltkrieg ein.
1969 wurde General Omar Torrijos Präsident des Landes und er begann in seiner Amtszeit auf internationaler diplomatischer Ebene den Kampf um die Erlangung der Oberhoheit über den Panama-Kanal. 1977 wurde der Torrijos-Carter-Vertrag unterzeichnet, der die Rückgabe des Kanals im Jahr 2000 vorsah.
1983 übernahm Noriega die Macht, er annullierte 1989 das Ergebnis der Präsidentenwahlen und schlug im Oktober desselben Jahres einen Militärputsch nieder. Zwei Monate später marschierten 24.000 Soldaten der Vereinigten Staaten in Panama ein und der Sieger der Wahlen vom April 1989, Guillermo Endara, wurde als Präsident eingesetzt. Noriega wurde gefangen genommen und im Januar 1990 in die Vereinigten Staaten geflogen, wo er in Miami im Bundesstaat Florida im April 1992 angeklagt wurde.
Die Regierung von Endara sah sich mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen konfrontiert, die langsam bewältigt werden konnten. Ernesto Pérez Balladares, der Kandidat der rechtsgerichteten Demokratischen Revolutionspartei, gewann 1994 die Präsidentschaftswahlen und wurde von Mireya Moscoso, der Witwe des ehemaligen Präsidenten Arnulfo Arias, abgelöst. Ein Kandidat ihrer Partei, Martín Erasto Torrijos Espino, ging aus den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2004 siegreich hervor.
Seit Juli 2019 ist Laurentino Cortizo von der Partido Revolucionario Democrático (PRD), der Juan Carlos Varela von der Partido Panameñista (PP) nach der Präsidentschaftswahl 2019 ablöste, Präsident Panamas.
Wirtschaft
Die größte Einkommensquelle Panamas ist der Dienstleistungssektor, der etwa 75% des Bruttonationalproduktes erwirtschaftet. Hierzu zählen vor allem die Einnahmen aus dem Panama-Kanal, dem Bankwesen, der Freihandelszone der Hafenstadt Colón, dem Versicherungswesen, der Registrierung von Schiffen unter der Flagge Panamas, Hafengebühren und dem Tourismus.
Der Rückgang der Preise in der Freihandelszone von Colón, bei Agrarexportgütern, sowie die hohen Erdölpreise ermöglichten ein starkes Wirtschaftswachstum im Jahr 2000.
Etwa 61% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten im Dienstleistungssektor, 21% in der Landwirtschaft und 18% in der Industrie. Von Bedeutung sind im Industriesektor das Bauwesen, Erdöl- und Zuckerraffinerien, Zementherstellung sowie die Erzeugung anderer Baustoffe. Zu den Hauptexportgütern zählen Bananen, Langusten, Zucker und Kaffee. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 16%, die Inflationsrate belief sich auf 1,7%.
Kultur
Panamas Kultur stellt eine Mischung aus spanischen, afrikanischen, indigenen und nordamerikanischen Elementen dar. Tänze, Musik und Festlichkeiten sind sehr farbenprächtig.
Im Karneval, der an den letzten vier Tagen vor der Fastenzeit stattfindet, zeigen sich viele Spielarten des Volksbrauchtums. Der zum Takt von Händeklatschen und Trommeln getanzte Tamborito stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Cumbia ist ein aus Afrika stammender Tanz.